Schreiben

Emotionaler Abschied des Schulleiters der von-Galen-Schule

01.02.2021

Alfred Kerlin geht in den Ruhestand.

Der ehemalige Schulleiter Alfred Kerlin sitzt zusammen mit seiner Frau Ingrid auf seiner neuen Bank, dem Abschiedsgeschenk des Kollegiums. 
Der ehemalige Schulleiter Alfred Kerlin sitzt zusammen mit seiner Frau Ingrid auf seiner neuen Bank, dem Abschiedsgeschenk des Kollegiums.

Der vergangene Freitag wird als ein bewegender und sehr emotionaler Tag in die Schulgeschichte der von-Galen-Schule in Brakel-Frohnhausen eingehen. Der Schulleiter Alfred Kerlin wurde nach 35 Jahren als Sonderpädagoge und 12 Jahre als Schulleiter unter Tränen und mit vielen guten Wünschen für seinen Ruhestand verabschiedet.
Die offizielle Verabschiedung von Alfred Kerlin konnte wegen Corona nur in einem ganz kleinen Kreis stattfinden, an dem seine Frau Ingrid, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Jerome Major, die Konrektorin Tina Klenke und der Schulleiter Reiner Conze aus der Schule unterm Regenbogen teilgenommen haben. 

Das gesamte Team der von-Galen-Schule bedauert es sehr, dass Corona es unmöglich gemacht hat, ihren langjährigen Schulleiter entsprechend gebührend zu verabschieden. Aber jede der neun Klassen der Schule hatte für Alfred Kerlins Verabschiedung vor dem Lockdown noch eine persönliche Videoaufnahme erstellt, in welcher sich jedes Kind von dem Schulleiter auf seine ganz eigene Art verabschieden konnte. Auch konnte in diesem kleinen Rahmen ein weiteres, ganz persönliches Abschiedsgeschenk des gesamten Schulteams an Herrn Kerlin übergeben werden, womit er nicht gerechnet hatte. Das neue Schullied der von-Galen-Schule, welches von vielen Kollegen, einigen Integrationskräften und Schülerinnen und Schüler einzeln am eigenen Computer gesungen worden ist, wurde von Florian Timm zu einem großartigen Gemeinschaftssong zusammengeschnitten und konnte gezeigt werden. Des Weiteren gab es eine kleine schöne Fotopräsentation aus seiner Zeit an der Schule.

„Der Abschied fällt mir sehr schwer“, sagt Alfred Kerlin. „Als ich frisch nach meinem Studium an dieser Schule eine Stelle angenommen habe, wusste ich noch nicht, dass ich dort meine Lebensaufgabe gefunden hatte. Bei meiner Arbeit als Pädagoge und Klassenlehrer, habe ich immer das lebenspraktische Arbeiten mit den Kindern als sehr wichtig empfunden. Als ein besonderes Erlebnis ist mir die Herstellung von selbstgemachter Erdbeermarmelade in Erinnerung geblieben“, lacht er. „15 kg Erdbeeren haben wir mit den Schülern gepflückt und anschließend verarbeitet. Nachdem alles fein säuberlich zubereitet worden war, für das Kochen der Marmelade, war fast nichts mehr übrig. Die Schüler hatten großflächig die Stängel rausgeschnitten und nebenbei so viele Erdbeeren gegessen, dass am Ende nur ein paar ganz wenige Gläschen dabei herausgekommen sind. Aber sie haben gelernt, wie es geht und es hat großen Spaß gemacht. Auch die Klassenfahrten sind mir gut in Erinnerung geblieben, bei denen alle Klassen gemeinsam nach Langeoog oder Schloss Dankern gefahren sind. Es war ein großartiges Miteinander, welches sich auch in meiner Zeit als Schulleiter seit 2009 erfolgreich fortgesetzt hat. Seitdem wir dann das dreijährige Projekt „Gemeinsam gesunde Schule entwickeln“ mit der DAK und der Uni Lüneburg an unserer Schule gestartet hatten, haben wir einen sehr guten Kurs bei der Schulentwicklung eingeschlagen. Wir haben es mit einem großartigen Team an der Schule geschafft, uns über die Jahre hinweg komplett neu aufzustellen, ausgelöst durch Schulentwicklungskonferenzen, viele unterschiedliche Zieldefinierungen, aktive Projektgruppen und einer Steuergruppe. So konnten wir sehr viele Dinge in unserer Schule für die Schüler verbessern. Unsere Schule hat sich komplett nach Außen hin geöffnet und wir haben dadurch neue Freunde und Förderer gefunden. Ich bin sehr froh, dass durch diese gemeinsame Schulentwicklung heute ein Kollegium hier steht, das möglichst eigenständig entscheiden und handeln kann. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, diesen Veränderungsprozess der Schule intensiv zu begleiten und der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Mein besonderes persönliches Anliegen war in all den Jahren die EDV-technische Entwicklung der Schule voranzubringen und letztendlich kann durch die Digitalisierung jetzt bei Corona der Unterricht online stattfinden. Das freut mich sehr. 

Ich werde nun die Leitung der Schule an meine Kollegin und jetzige Konrektorin Tina Klenke übergeben und ich bin sicher, dass diese Schule bei ihr in den allerbesten Händen ist. Das uneingeschränkte Wohl der Schüler hat mir immer sehr am Herzen gelegen und das wird in meinem Sinne fortgesetzt werden, was mir den Abschied ein bisschen leichter macht.“

„Wir freuen uns jedenfalls schon heute auf den Besuch von Herrn Kerlin im kommenden Frühjahr, wenn es uns hoffentlich möglich sein wird, dass wir uns alle persönlich verabschieden können, da jetzt nur die Kollegen aus der Notbetreuung die Gelegenheit dazu hatten. Für seinen Ruhestand wünschen wir ihm jetzt alles erdenklich Gute und eine schöne Zeit mit seiner Frau Ingrid und seinen Kindern Esther und Judith, Justus und Tim“, so Tina Klenke.

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